Letzte Woche war einiges geboten: erst mal für mich ganz persönlich: ICH KANN WIEDER RICHTIG SEHEN!!! Das ist wirklich super! Ich hätte nicht gedacht, dass die OP so viel bringt. Schlechte Nachricht: ich kann kaum mehr laufen. Habe mir anscheinend den Innenmeniskus angerissen und jetzt hat sich das Knie mit Flüssigkeit gefüllt und eine Zyste hat sich in den Wadenmuskel entleert und was weiß ich noch, was da in meinem Knie so abgeht. Es tut einfach scheußlich weh. Mit Tabletten geht es, aber dann bin ich im Kopf recht mau – fällt jedoch nicht so auf wie hinken :-).
Im Stadtrat hatten wir eine endlos lange Vollversammlung, die ich allerdings früher verlassen durfte, weil ich den Oberbürgermeister bei der Preisverleihung der Fußballeuropameisterschaft der Wohnungslosen vertreten habe. Eine sehr schöne Veranstaltung – die EM meine ich; das Plenum war eher skurril. Unzählige Kamerateams versperrten die Wege zu unseren Plätzen im großen Sitzungssaal, weil alle Reiter und Ude wegen der Reise zum Bayernspiel filmen wollten. Bei den ganzen inhaltlichen Themen waren sie dann wieder weg. Ja, man muss Schwerpunkte setzten. Natürlich muss dem Themen wie Bestechung, Vorteilnahme und so nachgegangen werden, aber die Situation der Hungerstreikenden am Rindermarkt hätte vielleicht auch einen kleinen Bericht abgegeben.
Das war für mich der Teil der letzten Woche, der alles überschattete. Wie verzweifelt müssen Menschen sein, wenn sich sich selbst in so eine Lage bringen – aber auch: wie schlecht beraten müssen sie sein, wenn sie Forderungen an Menschen stellen, die diese nicht erfüllen können. Es macht so hilflos, denn der Wunsch nach freizügiger Niederlassung weg aus den Gemeinschaftsunterkünften und vor allem keine Essenspakete sind schon immer Grüne Forderungen gewesen. Nur fehlen uns dazu die Mehrheiten. Die Reaktionen von Hadertauer ud Herrmann machen auch keine Hoffnung auf neue Überlegungen vom Freistaat. Eine dermaßen unsoziale Sozialministerin hatten wir wohl noch nie.
Jetzt ist das Lager geräumt und so froh ich bin, dass es keine Hungertoten in unserer Stadt gegeben hat, so enttäuscht bin ich doch, dass wir keinen anderen Weg aus der Misere gefunden habe als staatliche Gewalt.
Hungerstreik
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